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> Naherholungsgebiet Donauauen
Diskutanten: | 2 Mitglieder in 3 Beiträgen |
Erstellung:
| 2011-01-03 durch ituepferl |
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ituepferl
Neueinsteiger
Beiträge: 2
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#1
Naherholungsgebiet Donauauen
2011-01-03 13:33
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So ziemlich das einzige Stückchen Natur und Wald im Nahbereich von Korneuburg ist das Augebiet bei der Donau.
Drei Wochen vor Weihnachten, als ich einen Spaziergang machte, versank ich bis über die Knöcheln, mein Hund fast zur Gänze (er hat Schulterhöhe 40cm) auf der Forststraße(!!!!) im Schlamm.
Aber ich war nicht alleine, auch alle anderen Hundebesitzer, Jogger, Walker und Naturfreunde versuchten sich verzweifelt einen Weg durch die aufgewühlte Erde zu bahnen.
Grund für diesen Zustand, war ein eifrig mitten im Auwald und auch auf der Forststraße herumrotierendes Raupenfahrzeug, welches Baumstämme zusammenschleifte, aufeinanderstapelte und Bäumchen, die den Weg versperrten, einfach niederwalzte.
Ich muss schon sagen - ein ökologisches Bewusstsein der Sonderklasse.
Da hilft auch die Ausrede Nutzwald, nur sehr wenig, denn Österreich verfügt über genug Waldgebiete - ich kenne das auch aus der Steiermark - wo nicht einmal annähernd so mit einem Stück Wald so umgegangen wird, wie in Korneuburg und hat meiner Meinung nach mit den Prinzipien von Forstwirtschaft überhaupt nichts zu tun. (Wie kann man nur bei weichem Boden schlägern?)
Nutzwald heißt nicht, dass Zerstörung ohne Maß und Ziel passieren darf.
Spannend finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Donauauen unterhalb Korneuburg Richtung Lobau und weiter Hainburg und oberhalb in Stockerau als schützenswert deklariert werden und in Korneuburg dazwischen alles anders ist. Wie kommt man nur auf die absurde Idee, dass unterhalb und oberhalb von Korneuburg der Donau entlang andere Pflanzen und Tiere wohnen?
Gestern war ich wieder in der Au. Der Boden ist von den letzten Tagen hart und gefroren, der Zustand der Straße hat sich etwas normalisiert. Ich sehe viele geschlägerte Bäume. Mir fällt eine Wiener Bauauflage ein, wo man als Bauherr für jeden geschlägerten Baum einen Ersatz in der Dicke des geschlägerten Baumes leisten muss. Doch in Korneuburg ist alles anders.
Unabhängig davon, dass es für die Korneuburger Au jede Menge Interessensgemeinschaften gibt, die alle am liebsten alleine was von der Au haben wollen: das Stift Klosterneuburg, die Stadtgemeinde Korneuburg, die Pächter bzw. Jäger vom Korneuburger und von dem vom Stift verwalteten Teil, das Bundesheer, die Fischer, etc....
gebe ich zu bedenken, dass dies das einzige Waldstückchen unmittelbar bei Korneuburg ist, welches von Stadt Korneuburg und vom Stift Klosterneuburg mit Füßen getreten wird. Anstatt darin eine gesellschaftliche Ressource für alle Bürger zu sehen, will jeder sein eigenes Süppchen kochen.
Und ich frage mich ernsthaft, wieso sich die politischen Parteien in Korneuburg dessen nicht annehmen - offenbar eine heiße Sache, den so mancher Spaziergänger in der Au hat schon angedeutet, dass es wirklich übel ist, was hier passiere, aber "man solle daran nicht anstreifen". Offenbar wissen andere mehr als ich. Im Prinzip ist es mir aber egal, wer jetzt für den Zustand verantwortlich ist, er dürfte nur einfach nicht sein und stellt eine ökologische Schande dar.
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EliK
Mitglied
Beiträge: 208
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#2
AW: Naherholungsgebiet Donauauen
2011-01-04 08:16
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liebes itüpferl,
super wär, wenn du dein Posting copy/paste an die Forstverwaltung in Klosterneuburg schickst... :-(. Wir haben fast jedes Jahr einen kleinen Wickel, weils bei der Wegbefestigung pfuschen.
Was die Stadtgemeinde betrifft: seit der letzten Wahl ist das Umweltressort (und ich als Stadträtin) auch für den Forst zuständig.
Für 2011 haben wir vor, die "Planung" ("Machbarkeitsstudie") für einen Au-Rundgang / Laufstrecke anzugehen. Kosten darfs halt nix :-( - insofern wirds ein bissl schwer.
Aber sicher auch ein Thema für die Stadterneuerung! Und ich würd euch wirklich alle bitten, bringts euch dort ein!
Ahja... und was die Schützenswürdigkeit betrifft: Stockerau und Korneuburg gehören zu den "Tullnerfelder Donauauen" - d.h. alles Natura 2000 Gebiet. Nur Natura2000 ist leider ein relativ schwacher Schutz (da kann man sogar Autobahnen bauen, wenn das "öffentliche Interesse" groß genug ist - siehe Traismaurer Brücke).
Aber du hast meiner Meinung nach völlig Recht: Korneuburg beruft sich gern auf unser "Naherholungsgebiet" - pfeift sich aber nix, gleich daneben an ein Gewerbegebiet (Werft) zu denken und neigt allgemein dazu, die Au eher zu vernachlässigen :-(. Ich find aber trotzdem "unsere" Seite noch weitaus naturnaher als die Klosterneuburger Seite.
Vielleicht noch kurz zu den Schlägerungen: bis zu einem bestimmten Ausmaß (hau mich jetzt nicht, ich glaub es sind 500 m2) dürfen sie schlägern. Und der Großteil unserer Au gehört dem Stift. Diese Wiener Regelung (Baumschutzverordnung) ist eine Gemeindeverordnung und die gibts bei uns nicht (in NÖ kaum). Wir haben diesbezüglich 2 x im Gemeinderat einen Antrag gestellt - und sind damit allein geblieben. Sie hat natürlich auch Nachteile (Bäume werden umgeschnitten, bevor sie die "erforderliche" Größe bekommen, und natürlich ist die Verwaltung auch nicht ohne). Aber für die Au (Forst) gelten sowieso andere Regelungen..., die an sich eh relativ streng sind (Ersatzflächen bei Rodungen). Nur halt diese (ich glaub) 500 m2 dürfens roden, wenn sie nachher wieder aufgeforstet werden (und das macht das Stift sicher).
lg
Eli
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ituepferl
Neueinsteiger
Beiträge: 2
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#3
AW: Naherholungsgebiet Donauauen
2011-01-04 13:24
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@elik
Natürlich kann ich das Posting auch Pater Bernhard, mittlerweile ja Probst, schicken.
Aber:
wenn ich irgendeine Erwartung an eine grüne Interessensvertretung von Korneuburg habe, dann jene, dass die unmittelbare Lebensumgebung von KorneuburgerInnen geschützt wird, Hundstrümmerl zu markieren, wird zu wenig sein. Und der Grün- und Erholungsbereich der KorneuburgerInnen ist ja wirklich ein sehr überschaubarer Bereich.
Ich glaube auch sofort, dass es da jede Menge Schwierigkeiten gibt, die aber nicht die Aufgabe von einzelnen Personen sein sollten, dass sie aus dem Weg geräumt werden. Wenn ich diese Meinung konsequent vertrete, braucht man auch keine Interessensgemeinschaften mehr.
Ich persönlich würde als Grüne, die für den Bereich Forstwirtschaft zuständig ist, angesichts dieser Tatsache ein ziemliches Problem haben. Denn Bäume haben sich nicht unserer schnelllebigen Zeit angepasst und wachsen nunmal nicht so schnell, dass man dann alles wieder gut machen kann. Da können auch keine Laufparcours, einen gibts übrigens schon seit langem, darüber hinwegtrösten.
bzgl. Stockerauer Au: Ich kann nur sagen, dass der Zustand der Stockerauer Au wirklich nicht annähernd mit dem Zustand der Korneuburger Au zu vergleichen ist.
Vor allem fände ich es auch ungeheuer wichtig, als grüne Interessensvertretung kreative Wege zu finden, anstatt wir tun ja eh sagen, aber letztendlich nichts bewirken zu können, weil einem ja die Hände gebunden sind. Letztendlich zählt das, was passiert und nicht das, was man vielleicht eh wollte und nicht konnte.
Lg ituepferl
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